Die Gurke


Die Gurke (Cucumis sativus) stammt aus Familie der Kürbisgewächse. Sie gehört zu den wirtschaftlich bedeutendsten Gemüsearten. Es werden im Wesentlichen zwei Sortengruppen, die mit der unterschiedlichen Nutzung zusammenhängen, unterschieden:
die Einlegegurke (auch Gewürzgurke, Essiggurkerl)
und die Salatgurke (auch Schlangengurke genannt),

Merkmale

Die Gurke ist eine einjährige Pflanze, die niederliegend und kletternd wächst und dabei ein bis vier Meter lang werden kann. Die ganze Pflanze ist borstig-steif behaart. Die Blätter sind gestielt und ebenfalls rau behaart. Der Blattgrund ist herzförmig, die Spreite fünfeckig mit spitzen Enden, leicht handförmig gelappt mit drei bis fünf Lappen. Der Blattrand ist fein gezähnt. In jeder Blattachsel entspringt eine unverzweigte Ranke.

Die Blüten

Die Blütenstiele sind rund und mit etwa zwei Millimeter langen Haaren besetzt. Die Kelchzipfel sind schmal-lanzettlich, gleich lang oder länger als die becherförmige Kelchröhre. Die Krone hat einen Durchmesser von zwei bis drei Zentimetern und ist goldgelb. Der Fruchtknoten ist dicht mit Stachelborsten besetzt, die auf Knötnchen sitzen.

Die männlichen Blüten stehen zu mehreren in den Blattachseln, wobei jeweils immer nur eine in Blüte ist. Typischerweise sind von den jeweils fünf Staubblättern je zwei verwachsen, und eines steht frei. Die weiblichen Blüten stehen einzeln, meist verstreut an einzelnen Knoten. Blütezeit ist in Mitteleuropa Juni bis August. Die Bestäubung erfolgt durch Insekten (Bienen, Grabwespen).

Die Früchte

Die Frucht ist eine Panzerbeere. Bei der Gurke wird die äußere grüne Fruchthülle durch ein derbes cuticulaüberzogenes Gewebe des Blütenbodens gebildet. Die Essiggurke wird 3 bis 20 Zentimeter lang. Die Form ist walzlich bis schmal-eiförmig, unterschiedlich stark gekrümmt, stielrund bis undeutlich drei- bis sechskantig. Die Oberfläche ist höckrig-warzig bis glatt. Die unreifen Früchte sind zur Zeit der Ernte grün, bei einigen wenigen Sorten auch gelb oder weiß. Das Fruchtfleisch ist meist weiß, bei einigen Sorten auch orangefarben. Zur Reife sind die Früchte je nach Sorte grün bis gelb und nicht genetzt oder orange bis braun und genetzt.

Herkunft und Verbreitung

Die Heimat der Gurke liegt wahrscheinlich in Indien, wo sie etwa um 1500 v. Chr. domestiziert wurde. Die hier heimische Varietät Cucumis sativus var. hardwickii ist mit den Kulturformen frei kreuzbar. Von Indien hat sie sich in alle warmen Gebiete der Alten Welt ausgebreitet. Aus dem Irak sind Beschreibungen der Gurke aus der Zeit um 600 v. Chr. bekannt, aus dem Mittelmeergebiet von 200 v. Chr. Bei den Römern war die Gurke weit verbreitet und beliebt. Plinius der Ältere nennt sie das Lieblingsgemüse des Kaisers Tiberius und erwähnt, dass die für ihn bestimmten Gurken sogar bei Schlechtwetter hinter Glaswänden geschützt wurden.

Anbau

2007 wurden weltweit etwa 44 Mio. Tonnen Gurken geerntet. Dabei sind China mit etwa 28 Mio. Tonnen, Iran mit 1,72 Mio. Tonnen, die Türkei mit 1,67 Mio. Tonnen, Russland mit 1,38 Mio. Tonnen und die USA mit 0,92 Mio. Tonnen die weltweit größten Produzenten. Innerhalb der EU sind Spanien und Polen mit jeweils etwa 0,51 Mio. Tonnen im Anbau führend, gefolgt von den Niederlanden mit 0,43 Mio. Tonnen. In Deutschland wurden 2007 etwa 0,24 Mio. Tonnen, in Österreich etwa 38.000 Tonnen und in der Schweiz etwa 8400 Tonnen geerntet.

Im nördlichen Europa, in Asien und dem Mittleren Osten werden Salatgurken vorwiegend in Gewächshäusern gezogen, da diese meist über zusätzliche Beleuchtung, Beschattung, Belüftung, Heizung und CO2-Anreicherung verfügen. Gewächshausgurken erzielen aufgrund ihrer Qualität, besonders des makellosen Aussehens, die besten Preise. Sie sind häufig besonders lang und schlank, haben einen verengten Hals, dünne Schale und fast keine Warzen und Stacheln. Die Gurke ist die am häufigsten in Gewächshäusern gezogene Art der Kürbisgewächse. Im Gewächshaus können drei bis fünf Ernten pro Jahr erzielt werden.

Verwendung

Gurken werden überwiegend roh gegessen, aber auch als Schmorgurke zubereitet, und auch u. a. in China, Indien, Indonesien, Malaysia werden die Früchte gekocht. In Indien werden Gurken auch in Currys und Chutneys verwendet. In Asien werden auch die Samen gegessen, das Öl aus den Samen wird zum Kochen verwendet. In Südostasien werden auch junge Blätter und Sprosse gekocht als Gemüse gegessen. Die Salatgurken werden vorwiegend frisch als Salat verzehrt.